Ruderwanderfahrt am Bodensee vom 18.5. bis 21.5.23

Ruderwanderfahrt am Bodensee vom 18.5. bis 21.5.23

Zwölf Mitglieder des RCK1928 unternahmen von Radolfzell aus Sternfahrten über den Bodensee. Der direkt am Ufer liegende Ruderclub Undine gewährte Übernachtungsmöglichkeit und Lager für die Boote. Die Erkundungstouren schlossen den Zellersee, Gnadensee und die Insel Reichenau mit ein. Die Ausrüstung der Boote wurde erweitert auf vorgeschriebene Schwimmwesten entsprechend der Personenzahl, Bootsabdeckungen und Schöpfkellen.

Gleich nach der Ankunft wurden die Boote aufgeriggert und fertig gemacht für den ersten kurzen Erkundungstrip (ca. 12km) zu dem gegenüberliegendem Strandcafè in Moos. Bevor wir einsteigen wollten, kam ein Einheimischer und machte uns auf die blinkenden Sturmlichter aufmerksam. Also gut ab in die Liegestühle und warten. Komisch die See vor uns war ruhig, kaum Wind oder Wellen. Nach einer ausgiebigen Wartezeit siegte dann doch der Tatendrang, es ging los. Wir ruderten nah am Ufer und merkten bald, die See wurde wellig. Es schaukelte und wir hatten unseren Spaß. Der Wind nahm zu und die Wellen waren nicht mehr lustig, das Wasser schwappte in die Boote, mal ruderte man in der Luft, mal grub man in der Tiefe, spaßig war jetzt nichts mehr und die zu Füßen liegende Schwimmweste zwinkerte uns zu. Ziemlich desillusioniert kamen wir in Moos an, die einzige Bootsfahne stand waagerecht. Im Cafè wollten wir bleiben bis sich der Wind legte, doch er legte sich nicht und blies kräftig weiter. Wir waren uns einig, der Rückweg sollte nicht direkt über den See erfolgen, sondern lieber wieder dem Ufer entlang. Nun zogen doch einige die Schwimmwesten an und phsychologisch aufgebaut, konnten wir den Ritt ( es ist wirklich wie beim Reiten ) über die Wellen besser beherrschen.

Wir hatten Glück, der Wind flaute in den nächsten Tagen ab, die Sturmlichter bekamen wir nicht mehr zu sehen. Unsere Tour um den Gnadensee begann sogar mit einer ruhigen See. Wir genossen die Stille, den weiten Blick und bewunderten die in der Sonne wie Gold glänzende Rostgänse. Das Ufer war zum Teil Naturschutzgebiet und wurde durch rot-weißgestreifte Tonnen abgegrenzt. Der Gnadensee war erst auf Höhe von Reichenau wieder besiedelt. Eine Pinkelpause an einer sehr schmalen Kaimauer wurde zur Mutprobe, der sich nicht jeder stellte. Und dann begann die Suche nach dem Durchbruch, um die Insel Reichenau zu umfahren. GoogleMaps war wieder sehr hilfreich, da das Schilf die Sicht versperrte. Die Engstelle durchfuhren wir gleitend mit Paddelunterstützung und gelangten so in den Rheinsee, der den Blick nach Konstanz freigab. Wir ruderten am Süd-Ufer von Reichenau entlang, durch riesige Schwärme von Eintagsfliegen / Mund zu!!! An der Westspitze von Reichenau wurde in der Strandkneipe „Sandseele“ eingekehrt und es gab leckeren Fisch. Frisch gestärkt für die Überquerung des Sees stiegen wir in die Boote, den starken Wellengang begegneten wir mittlerweile gelassen bis wir von hunderten von Segelbooten umringt wurden und verzweifelt von einer Lücke zur nächsten ruderten, um nicht versenkt zu werden. Kaum dachten wir, jetzt haben wir es geschafft, kamen die ganzen Segelboote wieder zurück und es wiederholte sich das Drama „Schiffe versenken“, zum Glück ohne Kollision. Wir haben wohl eine Segelregatta durchquert. (ca. 27km)

Unser letzter Rudertag (ca. 18km) führte uns über den Zellersee wieder in den Rheinsee Richtung Rheinfall bis auf Höhe von Steckborn, in Gaienhofen wurde Mittagspause gemacht, die Boote weich gebettet auf einer Strandwiese , saßen wir im Biergarten „Heimathafen“ schwankend auf unseren Stühlen. Der ständige Seegang war in unseren Köpfen. Auf der Rückfahrt Richtung Radolfzell baute sich wieder ein Schwarm von Segelbooten vor uns auf, zum Glück bewegte er sich von uns weg Richtung Gnadensee.

Unser Schlußhock fand in einem urigem Restaurant „Liesele“ in Radolfzell statt, wo wir in sehr alten Kochbüchern stöberten.

Der Bodensee hat uns Respekt eingeflößt, er lehrte uns das unberechenbare launische Zusammenspiel von Wind und Wellen.

Nicole

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