Das leichte Hochwasser machte die diesjährige Ruderwanderfahrt der Erwachsenen vom 23. bis zum 25. Mai spannend. Die 15 Teilnehmer, die mit den drei Gigvierern „Calypso“, „Düker“ und „Schoppenpfetzer“ gestartet waren, mussten von der Bamberger Rudergesellschaft aus über den linken Regnitzarm in den Ludwig-Kanal zur Schleuse 100 gelangen.
Dies wurde bei der flotten Strömung zu einer Art rasanter „Wildwasser-Wende“: „Schoppenfetzer“ schaffte es auf Anhieb, während „Düker“ vorbeirauschte und „Calypso“ quer einfuhr. Beim nächsten Versuch schaffte auch „Calypso“ die Einfahrt, „Düker“ musste eingefangen werden.
Respekt für die Steuermänner, die die Nerven behalten haben. Aber dann schnell alle Köpfe runter, die Brücke ist verdammt niedrig. In der Schleuse atmete die Mannschaft auf. Doch wenn das in dem Tempo weitergeht, wird die Wanderfahrt nicht lange dauern, so der Gedanke.
Als Belohnung folgte die Fahrt durch die Bamberger Altstadt und das sogenannte Klein-Venedig mit seinem idyllischen Charakter. Bei Bischberg ging es in den Main und die erste Etappe endete in Eltmann mit Übernachtung und einem ausgedehnten italienischen Essen.
Die nächste Etappe über Limbach, Knetzgau, Haßfurt bis nach Schweinfurt strapazierte mehr die Sitzpolster als die Armmuskeln. Die Kommunikation mit den Schleusenwärtern erwies sich als schwierig und zum Teil erfolglos. In Limbach und Knetzgau mussten die Boote einzeln durch die Sportbootschleusen. Das dauerte pro Boot fast 45 Minuten. So folgte die Entscheidung, die Gruppe zu trennen und sich in Haßfurt wieder zu treffen. Die Stimmung war daher etwas gedämpft und die Mittagspause verkürzt.
Doch ein Anruf beim Wasser- und Schifffahrtsamt öffnete plötzlich alle Schleusen und die Karlstadter hatten freie Fahrt ohne Wartezeiten. So konnte die Mannschaft nun wieder gemeinsam den Main und die Seenlandschaft genießen. „Calypso“ legte noch einen ambitionierten Spurt hin und kam als erstes Boot beim Schweinfurter Ruder-Club an. Der Biergarten war ne Wucht. Der laue Sommerabend entführte die Teilnehmer zum Stadtstrand und zu einem Dämmerschoppen auf der warmen Kaimauer.
Bei der letzten Etappe bis nach Volkach wurde mehr der Himmel als das Ufer beobachtet. Da formierten sich Gewitterfronten, die zum Glück noch vorbeizogen. Auch bei dieser Fahrt wurden Erfahrungen gesammelt: Wenn die Mannschaft getrennt ist und man sich nur noch über Telefon/Whatsapp kontaktieren kann, ist es sinnvoll, sich mit dem Bootsnamen zu nennen. Die Tour brachte allen jeweils 85 Kilometer aufs „Konto“. Nicole Spiering